Kunsthaus Koldenhof - Künstler der Galerie
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Lesungen 2023


Sonntag, 28.Mai um 17:00, Helga Kurzchalia liest aus ihrem Roman "Haus des Kindes"

Helga Kurzchalia ist eine Berliner Autorin und Psychotherapeutin. 2021 Haus des Kindes, Matthes & Seitz, Friedenauer Presse 2021 Familienmuster, Dokumentarfilm, Drehbuch und Regie mit Bianca Herlo 2010 Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus, Roman, Lichtig-Verlag (Berlin) 2007 HIER, ein Deutschlandbuch, Veenpublishers (Rotterdam), Texte Helga Kurzchalia, Design Ulrike Brückner, Fotografie Angelika Barz 2000 Im Halbschlaf, Roman, Rotbuch-Verlag (Hamburg)

Das von Hermann Henselmann als Wohn- und Kinderkaufhaus konzipierte Haus des Kindes befand sich am Eingang zur damaligen Stalinallee. Das dortige Leben ist der Ausgangs- und Kristallisationspunkt eines episodenhaft erzählten Romans, der vor dem 17. Juni 1953 beginnt und 1965 endet. Als die kommunistischen Eltern der Erzählerin nach Kriegsende aus der englischen Emigration nach Deutschland zurückkehren, ziehen sie schon bald mit ihren Kindern in das beeindruckende Gebäude am heutigen Strausberger Platz. Durch die Augen des Mädchens begegnen wir ihren Nachbarn Hermann und Irene Henselmann, Robert und Karin Havemann, den Schriftstellern Alex Wedding, F. C. Weiskopf und Bodo Uhse. Sie alle verbindet der Glaube an ein anderes Deutschland. Doch auch Gleichaltrige lernt das Mädchen kennen. Etwa den Nachbarsjungen, dessen Eltern nach dem Krieg in die Sowjetunion verschleppt wurden und dessen Mutter später in den Westen flüchten wird. Oder ihre Schulfreundin Gilda, die in einem alten Mietshaus hinter der Stalinallee wie in einem anderen Kosmos aufwächst, und die verwaiste Zsuzsa, die nach dem Volksaufstand 1956 aus Ungarn nach Berlin verpflanzt wurde und zu Besuch ins Haus des Kindes kommt. Nach wenigen Jahren fallen die ersten Kacheln von der Fassade auf die Straße, und auch zwischen den Bewohern zeigen sich deutliche Risse. Die Protagonistin erlebt den Widerspruch zwischen ihrer privilegierten Situation und der Außenwelt, zwischen der Stalinallee und ihren Seitenstraßen, deren Lebenswirklichkeit zu den Erwachsenen in ihrer Umgebung oft nur schwer vorzudringen scheint. Zu sehr wird deren Gegenwart von ihrer eigenen Verfolgungsgeschichte und einer idealisierten Zukunftsvorstellung voller Täuschung und Selbsttäuschung bestimmt. Die Erzählerin muss sich – so als lebte sie in einer Scheinwelt – der Realität immer wieder aufs Neue versichern: Was ist wirklich, was eingebildet, und warum muss ständig etwas verschwiegen werden? Helga Kurzchalia hat mit »Haus des Kindes« eine literarische Spurensuche geschaffen, die dokumentarische Genauigkeit mit erzählerischer Originalität verbindet.

Sonntag, 25.Juni um 17:00, Uwe Saeger liest neue, unveröffentliche Texte

Am 3. Januar 1948 in Ueckermünde geboren.
Uwe Saeger studierte von 1966 bis 1970 in Greifswald Pädagogik und arbeitete sechs Jahre als Lehrer, unterbrochen nur von seinem Wehrdienst 1972/73 als Grenzsoldat. Seit 1976 ist er freier Schriftsteller und veröffentlichte bisher sowohl Romane, Erzählungen, Gedichte als auch Hör- und Fernsehspiele. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Ingeborg- Bachmann- Preis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Uwe Saeger lebt und arbeitet in Vorpommern, bei Ückermünde.

Sonntag, 30.Juli um 17:00
„NICHT NUR DIE DREIGROSCHENOPER“  Kurt Weill: Sein Leben-seine Songs
Michael Hornstein
(Saxophon) und Uta Gosselck-Perschmann (Text)

Uta Gosselck-Perschmann liest ausgewählte Texte über den Komponisten Kurt Weill. Michael Hornstein spielt dazwischen auf dem Saxophon weltberühmte Lieder wie: "Mackie Messer", "Lost in the stars", "Septembersong" u.v.a..
Im Zusammenspiel von Wort und Musik werden nicht nur die Goldenen Zwanziger Jahre in Berlin, die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, die in dem Welterfolg " Die Dreigroschenoper" gipfelt, und das Leben mit Lotta Lenya, sondern auch die Stationen seines Exils in Paris, New York und Hollywood erzählt.
Kurt Weill war ein deutsch-amerikanischer Komponist. Sein Leben deckt sich genau mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: geboren 1900 in Dessau, gestorben 1950 in New York. Seine Karriere dauerte 30 Jahre, davon verbrachte er je 15 Jahre in Amerika und Europa. Er war ein echter Weltbürger und sicherlich der wichtigste Bühnenkomponist für die internationale Szene von 1925 - 1950. Weill war einzigartig, er hat die Theaterszene geprägt, in 3 Sprachen geschrieben und auf beiden Seiten des Atlantiks Erfolg gehabt.


Uta Gosselck-Perschmann, geboren in Rostock, war nach dem Studium Regieassistentin und Dramaturgin an Berliner Theatern. 1980-89 Dozentin für Schauspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. 1989- 92 Studium der Sprecherziehung und Sprechwissenschaft in Münster. Bis 2004 Sprecherzieherin am Staatstheater Braunschweig. Uta Gosselck-Perschmann lebt in Berlin.
Michael Hornstein, Saxophonist, Komponist und Musikproduzent. Studium an der Hochschule für Musik in Graz, Stipendium in Berkley/ USA. Zusammenarbeit mit den bekanntesten deutschen Jazzmusikern wie Albert Mangelsdorff und Wolfgang Dauner, aber auch internationalen Jazzstars wie Gary Peacock, Billy Hart oder Bob Dorough. Durch Aufenthalte in Südamerika ist Hornstein ein Insider lateinamerikanischer Musik. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut ist er Botschafter deutscher Kultur in vielen Ländern Europas und Lateinamerikas. Konzertreisen in die USA, Schweiz, Frankreich, Italien, Österreich, Kolumbien und China. Michael Hornstein lebt in München.

Sonntag, 27.August um 17:00, Barbe-Maria Linke liest aus ihrem Roman "Bertrams Spur"

Barbe Maria Linke geboren in Köslin/ Ostpommern. Theologiestudium HUB Berlin. Arbeit in verschiedenen Berufen. Oppositionelle Arbeit. Mitbegründerin der Gruppe Frauen für Frieden. 1983 Ausreise nach Westberlin. Barbe M. Linke lebt als Schriftstellerin in Berlin, schreibt Gedichte, Essays, Erzählungen, Romane. Zuletzt erschien der Roman Bertrams Spur, Vechta 2022 Weitere Informationen: http://www.literaturport.de/Barbe-Maria.Linke/
 

Ausgraben. Forschen. Altes ergründen, das war Bertrams Traum von Kindheit an. Erst Jahrzehnte später erfüllt sich dieser Traum. Der sechzigjährige Berliner Architekt Johan Bertram bricht zu einer Forschungsreise nach Mexiko auf. Isoliert und ausgeliefert, es gibt keinen Menschen weit und breit, gerät Bertram in einen Strudel der Auseinandersetzungen mit sich selbst. Erinnerungen steigen auf, die immer unter einem eisernen Verschluss lagen. An die herrschsüchtige, alleinerziehende Mutter. An die Zeit im kirchlichen Seminar. Hier lernt er Felix kennen, mit dem er nicht nur über Gott und die Welt nachdenkt, mit dem er auch die ersten Bordellerfahrungen teilt. Felix, der Freund, der einen Tages verschwindet, abhaut, über die Mauer. Der eigene missglückte Fluchtversuch, die endlos erscheinende Zeit im Gefängnis, der Neuanfang in New York, faszinierende und prägende Begegnungen mit Frauen, all diese Erinnerungen werden in Mexiko wieder wach.

"Das Werk von Barbe Maria Linke entspringt einer Quelle, die sich speist aus intensiv durchlebten inneren und äußeren Erfahrungswelten: Das Leben unter politischer Verfolgung, die großen Themen der Kunst und Literatur, von Freundschaft, dem Leben und der Liebe, vom Vertrauen in eine stets ungewisse göttliche Führung." (Wolfgang Steger, Wien)

Sonntag, 24.September um 17:00 Mario Schlembach liest aus seinem Roman "heute graben"

Mario Schlembach, geboren 1985, aufgewachsen als Bauernsohn neben dem Lagerfriedhof Sommerein in Niederösterreich. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Philosophie und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Wien. Im Studienjahr 2020/21 absolvierte er die Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film. Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. „heute graben“ (2022) ist nach „Dichtersgattin“ (2017) und „Nebel“ (2018) sein dritter Roman. Schlembach lebt als Schriftsteller und Totengräber in Wien und Niederösterreich.

Alles beginnt mit A. Ein Totengräber steigt in einen Zug und trifft A., seine erste Liebe. A. ist auch der Grund, weshalb er zu schreiben beginnt. In seinem Tagebuch begibt er sich auf eine Irrfahrt entlang der Untiefen des Dating- und Friedhofsalltags. Als bei ihm dieselbe Lungenkrankheit wie bei Thomas Bernhard diagnostiziert wird – kurioserweise, nachdem er sich intensiv mit dessen Werk auseinandergesetzt hat –, befeuert die Todesangst noch die unermüdliche Suche nach der wahren Liebe. Wird er sie finden oder bleibt sie für immer unerreichbar?  
Mario Schlembach zieht in heute graben sämtliche Register des autofiktionalen Erzählens und gräbt sich mit einer Baggerschaufel voll Ironie durch eine nicht abreißen wollende Enzyklopädie des Scheiterns. Dabei erweist sich Schlembach als wahrer Meister des Tragisch-Komischen, das Lachen ist selbst in den traurigsten Momenten nicht weit. Keine Zeit für Gedanken an die eigene Vergänglichkeit – vor dem nächsten Grab gilt es noch die größte Liebesgeschichte aller Zeiten zu vollenden

 


Adresse

Kunsthaus Koldenhof
Lindenallee 27 OT Koldenhof
17258 Feldberger Seenlandschaft

Öffnungszeiten

30.April - 02.Oktober
Donnerstag - Sonntag
11:00 - 17:00

 

Kontakt

Tel.: 039820 337980
Fax: 039820 337981
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